Rund um den Prinzipalmarkt  – Menschen mit Leidenschaft

Münster. Ein kreisrunder roter Teppich liegt vor der Eingangstür des Niessing-Stores am Alten Fischmarkt. Er markiert den Ort einer Premiere. Die Pfarrei St. Lamberti lädt ein, Menschen kennen zu lernen, die in der Altstadt mit Leidenschaft einer Tätigkeit nachgehen. An diesem Abend geht es um das Goldschmiedehandwerk. Und um zwei Menschen, die dieses Handwerk mit großer Freude ausüben.

Herr Timo Hetjanns und Frau Laura Schlattmann berichten von der Firma Niessing, die einen religiösen Ursprung hat. Seit 1873 wird in dem Vredener Unternehmen zunächst für den kirchlichen Bereich Schmuck hergestellt. Heute ist Niessing bekannt für Eheringe und für eine Schmuckkollektion, die sich dem Bauhausstil verschrieben hat. Nach einer kurzen Erläuterung der Firmengeschichte im Obergeschoss des Stores, zeigt Timo Heetjanns dann ganz konkret wie man als Goldschmied arbeitet. Neugierige Blicke sind auf die Silberscheibe gerichtet, die sich unter seinen Händen zu einer Blütenscheibe entwickelt.

Im zweiten Teil des Abends erzählt der Nordhorner von Schmuckstücken mit einer besonderen Bedeutung. Er erinnert sich an einen Patenonkel, „der ein Silberkreuz als Wandschmuck haben wollte in genau dem Gewicht seines Patenkindes, das bei der Geburt nur 1134 Gramm wog. Da entwickeln sich sehr intensive Gespräch jenseits der Frage nach der Gestaltung des Schmuckstückes.“ Diese Geschichte ist die Überleitung zum Austausch über besondere Schmuckgeschichten, die die Besucher kennen. Es entwickeln sich lebendige und sehr bewegende Dialoge über Schmuckstücke, die bis heute für die Besitzer eine besondere Bedeutung haben.

„Vergessen Sie nicht, dass Sie selber auch in den Augen Gottes kostbar sind“,  erinnert Ursel Schwanekamp im abschließenden Impuls die Gruppe. Sie regt an, Menschen daran zu erinnern, dass sie kostbar sind, auch ohne Schmuck.

Bei einem Wein können die Gespräche über Schmuck oder über das Goldschmiedehandwerk noch fortgesetzt werden.

Die Besucher sind sich einig, dass das ein inspirierender Abend war. Die Reihe wird fortgesetzt. Die Veranstalterinnen Ursula Bangert, Lisa Render und Ursel Schwanekamp planen weitere Ortstermine, um an anderen interessanten Orten einen Anlass zu bieten, mit Menschen über Gott und die Welt zu reden.

 

 

 

 

 

 

Goldschied Timo Heetjanns bei der Arbeit an einer Blütenscheibe aus Silber.