„Meine Güte, wie die Zeit vergeht…“
Gott,
diesen Satz hören wir bisweilen hier auf deiner, unsrer Erde und gerade erst hast du uns freundlich die Tür zu einem neuen Jahr aufgehalten.
Blick auf die Vielen, die diese Tür bereits gebeugt durchschritten haben:
Gebeugt von der Last des Alters,
Gebeugt von den Sorgen des Alltags,
Gebeugt von dem Ringen mit sich selbst,
Gebeugt von dem, was die Welt dunkel werden lässt.
Blick auf die Vielen, welche diese Tür aufrecht und mutig durchschritten haben:
Weil Hoffnung geschenkt wurde,
Weil das Leben gerade leicht fällt,
Weil Freundschaft und Liebe sie tragen,
Weil das Morgen sie nicht ängstigen muss.
Lass uns nicht verzweifeln an Jenen, welche die Tür zum neuen Jahr mit Stolz und Hochmut durchschritten haben:
Da sie meinen, die Welt zu regieren.
Da sie meinen, zu entscheiden, was und wer in der Weltordnung an erster Stelle kommt.
Da sie meinen, keine Verantwortung übernehmen zu müssen.
Da sie meinen, der Krieg würde sie groß machen.
Gott, es ist DEINE Güte, die bestimmt, wie die Zeit vergeht.
An jedem Tag, in jeder Woche und in jedem Monat dieses Jahres können wir versuchen sie zu erspüren: In einem Wort, in einer Begegnung und in alldem, was Lichtstrahlen in eine dunkel wirkende Welt wirft.
Du stehst nicht einfach winkend an der Tür zu diesem Jahr und lässt uns ziehen.
Du gehst mit uns in diese unbekannte Zeit und wenn du willst, wirst du uns auch das Tor zum nächsten Jahr wieder aufhalten.
Dank und Ehre sei Dir!
Amen
Bild: Andreas Eckhardt
In: Pfarrbriefservice.de